Schattenarbeit: Eine Einladung zu tiefer Selbsterkenntnis

Stell dir vor, du trägst einen Rucksack.
Von außen sieht er ganz hübsch aus.
Doch du hast längst vergessen, was alles darin steckt.

Einige Dinge hast du hineingepackt, weil du irgendwann gelernt hast:
‚Das gehört sich nicht. So darf ich nicht sein.‘

Andere Dinge sind hineingerutscht, als du noch klein warst – durch Worte, Blicke, unausgesprochene Erwartungen.
Und manches hast du vielleicht übernommen – von deinen Eltern, Großeltern oder deinen Ahnen.

Und je länger du diesen Rucksack trägst, umso schwerer wird er.

Schattenarbeit heißt für mich: den Rucksack einmal absetzen, den Mut haben den Deckel zu öffnen … und hineinschauen.

Der Psychologe Carl Gustav Jung sagte:
‚Der Schatten ist das, was du auch bist – aber auf keinen Fall sein willst.‘

Der Schatten ist all das, was wir ablehnen, nicht wollen, zurückweisen, verurteilen – oder auch das was wir unbedingt wollen.
Er zeigt sich oft genau dort, wo du emotional überreagierst.
Wenn dich etwas übermäßig triggert – lohnt es sich, genauer hinzusehen.“

Gerne teile ich eine kleine Reflexionsübung mit dir:

„Wenn du magst, schließ kurz deine Augen …
… und nimm ein paar tiefe Atemzüge.
Lass dich für einen Moment ganz auf dich selbst ein.

Frage 1: Gibt es eine Eigenschaft bei anderen, die dich immer wieder triggert?
Frage 2: Was genau daran regt dich auf, stört dich oder berührt dich?
Frage 3: Kennst du dieses Gefühl von früher – vielleicht aus der Kindheit oder Jugend?
Frage 4: Gibt es einen Teil in dir, der diese Eigenschaft auch kennt – den du aber lange nicht haben, sehen wolltest?

Wenn du magst, mach dir gern ein paar Notizen dazu.

Vielleicht ist genau das heute ein erster Lichtstrahl – in einem Teil deines Schattens.

Freue dich! Über die Erkenntnisse, die du dadurch über dich gewinnst.