Wie ich und drei Klassenkollegen vom Klassenlager heimgeschickt wurden…
Als Jugendliche wurden wir zu viert völlig unerwartet und nach meinem persönlichen Empfinden ungerechtfertigt aus einem Klassenlager nach Hause geschickt. Geblieben von diesem Lager ist mir das Bild des Klassenlehrers, wie er uns spätabends wiederholt ermahnte, mit Jassen aufzuhören und schlafen zu gehen. Ob er dabei tatsächlich ein weisses Nachthemd und Nachthaube getragen hat, kann ich heute nicht mehr sagen. Vielleicht war es in meiner Erinnerung auch einfach nur ein Ausdruck dafür, dass ich ihn und seine Entscheidung von damals nicht ernst genommen habe. Eine Aussprache oder Aufarbeitung des Erlebten im Anschluss an das Lager gab es innerhalb der Klasse oder mit dem Klassenlehrer leider nie.
über 30 Jahre später….
An einem erst kürzlich statt gefundenen Klassentreffen teilte meine damalige Klassenkollegin mit, dass sie unseren damaligen Klassenlehrer an einem offiziellen Anlass getroffen habe. Kurz nach diesem Wiedersehen habe er sie auf ihrer Arbeit angerufen und um einen Termin bei ihr gebeten. Zwei Tage später sei er mit einem grossen Blumenstrauss vor ihrem Büro gestanden und habe um Vergebung gebeten für seine damalige Entscheidung uns aus dem Lager heimgeschickt zu haben. Er sei damals selber in einer schwierigen Lebensphase gewesen und mit der ganzen Situation überfordert gewesen.
Vergebung erreicht unsere Ohren nicht immer so direkt wie hier in dieser Geschichte geschildert. Manchmal können wir uns vielleicht nicht direkt aussprechen oder die Zeit dafür ist noch nicht reif.
Gerne zeige ich dir in meinem nächsten Blogartikel, wie ich ganz für mich selbst mit einem kraftvollen Vergebungsgebet Vergebung praktiziere. Dadurch kann ich unabhängig vom Verhalten anderer Frieden in meinem Herzen finden.